Mieterverein Dortmund - Nr. 64

Mieterforum II/2021 17 ::: Wohnungspolitik te Forderungen handeln musste. Auf erneute Widersprüche gegen die Mahnungen folgten fristlose Kündigungen. Davon waren auch MieterInnen der Peach Property aus Nachbarstädten be­ troffen. Gemeinsam veröffentlichten der Mieterinnenverein Witten und der Mie­ terverein Dortmund einen Offenen Brief an die Peach Vorstände und forderten sie auf, die Mahn- und Kündigungswelle einzustellen. Die Reaktion kam recht zügig und war erfreulich: Das Unterneh­ men zog alle Kündigungen zurück und verzichtet auf alle offenen Forderungen bis zum Verkauf. So konnten die Mieter­ Innen zum Teil mehrere tausend Euro sparen. Der Mieterverein hofft, dass der angebotene Neustart sich auch weiter positiv auswirkt. Die betroffenen Mieter­ Innen hätten einen langfristig interessier­ ten und nachhaltig agierenden Vermieter verdient. (mar) In den vergangenen Jahrzehnten hatte der Eigentümer in der Siedlung bereits mehrfach gewechselt. Die aktuelle Hausverwaltung Peach Property ist kein unbekannter Player in Dortmund. Das Unternehmen war beispielsweise als zwi­ schenzeitlicher Eigentümer der ehemali­ gen Konzernzentrale der Hoesch-Union an der Rheinischen Straße bekannt. Neben der Erpinghofsiedlung übernimmt Peach auch weiteren „Streubesitz“ im Stadtgebiet. Wichtig für MieterInnen: Auch wenn sich ein neues Unternehmen vorstellt und sich Ansprechpartner ändern, handelt es sich bei einem solchen Unternehmensverkauf nicht zwingend um einen Eigentümer­ wechsel, sondern häufig lediglich um ei­ nen Wechsel in der Hausverwaltung. Der bisherige Eigentümer wird auch weiter im Grundbuch bleiben. Faktisch entscheidet aber ein neues Unternehmen im Hinter­ grund über die Bewirtschaftung und die Zukunft der Wohnungen. Keine zwei Monate nach dem Verkauf erhielten zahlreiche MieterInnen eine Zahlungsaufforderung. Es änderte sich also wenig, denn solche Aufforderungen kannten sie schon von der Voreigentü­ merin. Widersprüche des Mietervereins gegen die Betriebskostenabrechnungen der letzten Jahre wurden nicht ausrei­ chend beantwortet, die Mahnungen gingen weiter. Das Problem: Die Zahlungsaufforde­ rungen enthielten einen sogenannten „Saldovortrag“, den Stand offener Forderungen zum 31.12.2020 mit bis zu mehreren tausend Euro. Wie sich diese Forderungen zusammensetzen, wurde nicht weiter erläutert. Mahnungen der GrandCity aus dem Vorjahr ließen vermu­ ten, dass es sich hierbei auch um verjähr­ Anfang des Jahres verkaufte das Unternehmen GrandCity seine Eigentümergesellschaft BSB VIII – und sorgte damit für Unruhe in der Erpinghofsiedlung in Dortmund Huckarde. Zahlreiche MieterInnen erhielten Post von der neuen Hausverwaltung, der Peach Property Group aus der Schweiz, mit Zahlungsaufforderungen und später sogar: fristlosen Kündigungen. Doch der Mieterverein konnte den betroffenen MieterInnen helfen. In der Erpinghofsiedlung konnte der Mieterverein unberechtigte Zahlungsaufforderungen abwenden. Foto: mik Verkaufskarussell Happy End – erstmal

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