Mieterverein Dortmund - Nr. 81

Mieterforum III/2025 11 Foto: pixabay ::: Vermieter In rund 20.000 Wohnungen – überwiegend aus den 1950er- bis 1970er-Jahren – sollen veraltete Heizsysteme wie Gasthermen und Nachtspeicherheizungen durch Luft-Luft-Wärmepumpen ersetzt werden. Die LEG will durch diese Maßnahmen die Wärmewende im Gebäudesektor vorantreiben und den CO2-Ausstoß senken. Doch das ambitionierte Projekt wirft zahlreiche Fragen auf: Sind die Geräte effizient genug für unsanierte Altbauten? Wer trägt die Kosten der Umstellung? Und soll unter dem Label „Klimaschutz & Wärmewende“ vielleicht einfach nur maximaler Gewinn erwirtschaftet werden? Ein Fall aus Münster warf vor ein paar Monaten solche Fragen auf und sorgte für Empörung: Nach der Umrüstung auf das neue Heizsystem stiegen die Heizkosten für Mieter:innen massiv an, teilweise verdoppelten sich deren Kosten. Die LEG spricht inzwischen von einem Fehler, will die Berechnungsgrundlagen überprüfen und den Dialog mit den Bewohner:innen suchen. Mieterverein fordert Transparenz Kritik gab es außerdem an den neuen Vertragsstrukturen, die ein sogenanntes Wärmecontracting vorsehen, das die Mieter:innen über 15 Jahre lang an einen Anbieter – und dessen Preise – bindet. Markus Roeser, Wohnungspolitischer Sprecher des Mietervereins Dortmund, befürchtet, dass solch einseitige Entscheidungen inklusive überhöhter Heizkostenvorauszahlungen das Vertrauen in die energetische Sanierung untergraben. „Die Wärmewende im Gebäudebestand ist unumgänglich, wenn wir die Klimaziele erreichen wollen. Aber sie darf nicht zulasten der Mieter:innen gehen. Notwendig sind transparente Verfahren, technische Lösungen mit Augenmaß und eine gerechte Kostenverteilung.“ Was steckt wirklich hinter der Wärmepumpenstrategie der LEG? Wir haben mit Max Fuhrmann vom Deutschen Mieterbund NRW gesprochen. (siehe Seite 12) Im vergangenen Jahr kündigte die LEG eine „Wärmepumpen-Offensive“ an. Der Plan: In zahlreichen Bestandswohnungen sollen moderne Luft-Luft-Wärmepumpen installiert werden. Das börsennotierte Unternehmen wittert „kommerzielle Chancen“ und einen „finanziellen Erfolgsbeitrag“. Die Zeche sollen am Ende Mieter:innen zahlen. Wärmepumpen-Offensive der LEG Goldesel Klimaschutz? Foto: pixabay Wandgeräte statt Heizkörper - und höhere Kosten für Mieter:innen?

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