Mieterverein Dortmund - Nr. 73

Mieterforum III/2023 ::: Verbraucher 14 Zugewanderte an, die freiwillig in ihr Herkunftsland zurückkehren wollen und – seit letztem Jahr auch die Ukrainehilfe. „Wichtig ist, dass wir unabhängig sind und bleiben. Hier beraten hauptamtliche Kräfte, Kolleg:innen, die direkt von der Caritas finanziert werden sowie Mitarbeiter:innen, deren Stellen aus Drittmitteln, etwa von Land und Kommune, aber auch durch kirchliche Institutionen finanziert werden – sowie viele Ehrenamtliche.“ Die zweite tragende Säule in der täglichen Arbeit ist seit den Anfangstagen im Bernhard-März-Haus die allgemeine Sozialberatung. Übrigens ganz im Sinne des Namensgebers Dr. Bernhard März. Dem 1992 verstorbenen, langjährigen Vorsitzenden des Caritasverbandes Dortmund waren die sozialen Angebote und Hilfen sehr wichtig. „An drei Tagen in der Woche können sich Besucher rund um die Themen Sozialhilfe, Grundsicherung, Arbeitslosigkeit, Bürgergeld, Ehe, Partnerschaft, Familie, Wohnen und Gesundheit informieren“, erklärt Mitarbeitervertreter Markus Prott, der seit vielen Jahren im Bereich Beratung und berufliche Eingliederung aktiv ist. „Hier wird auch deutlich, wie sich unsere Arbeit in den verMitten in der Dortmunder Nordstadt, in einer ehemaligen Kokosweberei in der Osterlandwehr, bietet die Caritas Dortmund seit den späten 1990er-Jahren ein umfangreiches Unterstützungsange -bot. An fünf Tagen in der Woche können Menschen hier eine allgemeine Sozialberatung in Anspruch nehmen oder günstige Kleidung im Sozialkaufhaus finden, die von Spender:innen zur Verfügung gestellt und von ehrenamtlichen Mitarbeiter: innen sortiert und verkauft wird. Einen weiteren Schwerpunkt bilden verschiedene Beratungsangebote rund um die Themen Migration, Integration und Geflüchtete. Migration und Integration „Der Fachbereich ist im Laufe der Jahre immer größer geworden“, sagt Frank Merkel, Leiter des Fachdienstes Integration und Migration. „Wir haben damals mit acht Personen angefangen, inzwischen sind es über 20 Kräfte, die sich um die verschiedenen Anliegen der Menschen kümmern.“ Entsprechend umfangreich ist das Angebot für Geflüchtete, Asylbewerber und Menschen mit Migrationshintergrund. Neben der Flüchtlingsberatung und der Integrationsagentur gibt es auch noch eine Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer sowie die Ausreise- und Perspektivberatung für jene gangenen Jahren verändert hat. Waren es früher noch überwiegend Beratungen zu Sozialleistungen oder Hilfe bei Anträgen, kommen heute nicht wenige Menschen zu uns, die in akuten Existenznöten stecken. Da geht es dann erst einmal darum, etwas zum Essen zu organisieren.“ Krise vor der Dauerkrise Gefühlt befindet sich die Gesellschaft seit 2015 in einer Dauerkrise. Geflüchtete aus Syrien, die Corona-Pandemie, der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, Inflation und explodierende Preise waren und sind riesige Herausforderungen, deren Auswirkungen die tägliche Arbeit im Bernhard-März-Haus bestimmen. „Für uns fing es aber nicht erst 2015 an“, sagt Frank Merkel. „Den ersten massiven Anstieg in den Beratungen und im Kleiderladen, haben wir bereits 2007 bemerkt. Da traten Bulgarien und Rumänien in die EU ein und insbesondere in der Dortmunder Nordstadt wuchs schnell eine große Community von Menschen, die auf Hilfe angewiesen waren.“ Kleiderkammern, Essensausgaben sowie Beratung in unterschiedlichen Lebenslagen – Hilfsangebote, auf die zahlreiche Dortmunder:innen angewiesen sind. Da Bund, Länder und Kommunen ihrer Fürsorgepflicht nur unzureichend nachkommen, springen nicht staatliche Träger ein und leisten viel für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir stellen – beispielhaft für Institutionen wie Diakonie, AWO, Tafeln – die Arbeit des Caritas Beratungszentrums im Bernhard-März-Haus vor. Mit viel Engagement dabei. Markus Prott (l) und Frank Merkel im Gespräch. Unterstützung und Beratung Aus gesellschaftlicher Verantwortung Foto: mik

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