Mieterforum II/2022 ::: Titel 14 Wohnungen, mit gutem Service“, heißt es. Und auch: „Wenn es Probleme gibt, werden diese schnell behoben.“ Trotzdem bemerken die Genossenschaftsmitglieder eine stetige Veränderung. „Der Spar- und Bauverein nähert sich immer mehr der Politik normaler Wohnungsunternehmen an und entfernt sich von den Menschen“, sagt ein Mitglied und erzählt von Problemen, die auch bei großen Playern wie Vonovia oder der LEG immer wieder für Kritik sorgen: steigende Mieten, intransparentes Handeln, Neubaumaßnahmen im höherpreisigen Segment und Abbau von Kontaktmöglichkeiten direkt vor Ort. Insbesondere das Verhältnis von Bestandsmieterhöhungen und der Finanzierung von Neubauprojekten wirft Fragen „Zweck der Genossenschaft ist die Förderung ihrer Mitglieder vorrangig durch eine gute, sichere und sozial verantwortbare Wohnungsversorgung“, heißt es in der Satzung der SparBau eG. Aber wie wird diese „sozial verantwortbare Wohnungsversorgung“ in Zeiten eines angespannten Wohnungsmarktes eigentlich definiert? Einige Genoss:innen des Spar- und Bauvereins sowie der gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft (gwg), die der Redaktion namentlich bekannt sind, stellen sich seit einiger Zeit genau diese Frage und wollen eine breite Diskussion anstoßen. Generell zufrieden, aber kritisch Vorab stellen die Mitglieder klar, dass sie allesamt gern in einer genossenschaftlichen Wohnform leben. „Das sind bezahlbare auf: „Lange Zeit verneinte SparBau jeden Zusammenhang zwischen Mietpreiserhöhungen im Altbaubestand und Neubauinvestitionsvorhaben. In einem aktuell vorliegenden Mieterhöhungsschreiben wird dieser Zusammenhang aber sehr wohl benannt. Brauchen wir als Genossenschaft teure Mietwohnungen für Mieter:innen, die sich Wohnungen auch auf dem normalen Wohnungsmarkt leisten können? Und findet dadurch nicht eine Entfremdung vom eigentlichen Ziel der Genossenschaft statt?“ Ähnliche Erfahrungen schildern die Mitglieder der gwg: „Wir haben das Gefühl, dass wir von der Geschäftsführung gar nicht als Miteigentümer wahrgenommen werden. Das fängt schon bei der Wortwahl an. Von uns als Genoss:innen redet da niemand.“ Generell sehen sie ein Demokratiedefizit in der Organisation: „Die gwg hat mehr als 3.000 Mitglieder. Die einzige Möglichkeit Vorschläge, Kritik und Änderungswünsche anzubringen, ist die jährliche Mitgliederversammlung. Aber wie demokratisch ist sowas eigentlich, wenn von den 3.000 Genoss:innen noch nicht einmal 100 zur Versammlung kommen?“ Streitpunkt Satzungsänderung So wurde beispielsweise auf der letzten Mitgliederversammlung der gwg eine umfangreiche Satzungsänderung beschlossen. Ein Antrag auf Verschiebung einer so weitreichenden Änderung wurde aus formalen Gründen abgelehnt. Einige Mitglieder fühlten sich überfahren, Die großen Wohnungsgenossenschaften in Dortmund haben eine lange Geschichte. Spar- und Bauverein, gwg, gws – jeder dieser Akteure hat bereits mehr als 100 Jahre auf dem Buckel. Schaffen sie es heute noch, ihren ursprünglichen Zielen gerecht zu werden? An zwei Beispielen zeigen wir, dass – trotz vieler Vorteile für die Nutzer:innen der Wohnungen – die Arbeit von Genossenschaften immer wieder kritisch durch die Mitglieder hinterfragt werden muss. Zukunft der Genossenschaften Zwischen Beständigkeit und Wandel
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