Mieterverein Dortmund - Nr. 66

Mieterforum IV/2021 13 Stand der Widersprüche für die digitalen Erfassungsgeräte wurde besprochen und zahlreiche weitere Probleme innerhalb der Siedlung gesammelt. „Wichtig war uns beiden auch, dass wir durch die anderen Mietparteien eine Art Legitimation bekamen, im Namen der Siedlung zu sprechen“, sagt Andrea Lennardt. „Wir haben uns sozusagen ‚zur Wahl‘ gestellt“, ergänzt Barbara Rothtauscher. „Denn wir wollten deutlich machen, dass wir alle gemeinsam an diesem Strang ziehen und wir beide nicht automatisch vorgeben, wie und in welche Richtung die Initiative agiert.“ Eine E-Mail-Adresse der Initiative wurde eingerichtet und nur kurze Zeit später gab es eine weitere Versammlung, in der von dem Mieterverein zur Verfügung gestellten Mängelanzeigen zum Ausfüllen verteilt wurden, um die vielen Probleme der MieterInnen zu bündeln und sie in komprimierter Form der Vivawest zukommen zu lassen. Für die Neulinge bedeutet das alles: viel Arbeit und eine steile Lernkurve. „Natürlich waren unsere ersten Infoblätter nicht perfekt und uns fielen Sachen auf, die wir in Nachhinein vielleicht anders hätten formulieren können“, erklärt Barbara Rothtauscher. „Insbesondere am Anfang hat das schon Zeit gekostet. E-Mail-Listen mussten erstellt werden, aber insbesondere bei den älteren MieterInnen, muss es die persönliche Ansprache sein, denn die haben meist keine E-Mail-Adresse“, führt Andrea Lennardt aus. „Und sie brauchen auch viel mehr Unterstützung bei Ihren Problemen.“ Ihr Engagement in der Initiative ist ein aktiver Kampf gegen das Gefühl der Hilflosigkeit, auch wenn ihnen bewusst ist, dass sie bislang nur wenig Einfluss auf die Entscheidungen bei der Vermieterin haben. „Ich war an dem Punkt angekommen, wo ich etwas machen musste“, so Rothtauscher. „Und ich glaube, dass man als Gemeinschaft effektiver arbeitet und mehr erreichen kann.“ Positive Veränderungen Erste Erfolge kann die Initiative schon verbuchen: Die Kommunikation zu Vivawest hat sich deutlich verbessert. „Ich habe das Gefühl, es wird auf E-Mails und Telefonate reagiert, die vorher gerne mal unbearbeitet blieben und dass man uns eher auf Augenhöhe begegnet“, sagt Lennardt. So konnten für einige offene Punkte bereits Lösungen gefunden werden. Mitte November gab es zudem zwei Vor-Ort-Termine, bei denen sich die MieterInnen mit Vertretern der Vivawest auf sehr konstruktive Art und Weise austauschen konnten. Andrea Lennardt beschreibt weiterhin, dass auch die Gespräche zwischen den BewohnerInnen zugenommen haben und das Miteinander verbessert wurde. „Man kennt sich jetzt, ist mit vielen per Du. Wir sind ein Stück weit näher zusammengewachsen.“ Tipps für andere MieterInnen in anderen Siedlungen, die sich ebenfalls zusammenschließen möchten, haben die beiden auf jeden Fall: „Den Hintern hochzukriegen ist wichtig. Die Arbeit und Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen, entlastet den Einzelnen. Sich im Netz zu informieren, hilft sehr, dort teilen viele andere Initiativen nämlich ihr Know-how. Und wenn man dann noch den Kontakt zum Mieterverein sucht, ist man auf jeden Fall schonmal ganz gut beraten.“ (mik) ::: Vermieter Nicht zu Ende gedämmt. Einspareffekte werden so bestimmt nicht erzielt. ANWALTSKANZLEI Märkische Straße 46 | 44141 Dortmund | Tel. 0231/5897980 info@anwaeltebuero.de | barrierefreier Zugang Alena Kiekebusch Arbeitsrecht Miet- und Pachtrecht Verkehrsrecht Vertragsrecht Gertraud Cölsche Pacht-und WEG-Recht Strafrecht Zivilrecht Hauke Herrmann Fachanwalt für Sozialrecht ALG I, I I Renten- und Schwerbehindertenrecht Larissa Völker Mietrecht Vertragsrecht Verkehrsrecht

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