Mieterforum IV/2021 12 ::: Vermieter liegen bleibt, die immer wieder für Diskussionen bei den MieterInnen sorgen“, sagt Andrea Lennardt. „Wobei der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte, eine Ankündigung zum Einbau von digitalen Erfassungsgeräten für die Warmwasser- und Wärmeversorgung war“, ergänzt Barbara Rothtauscher. „Die Kosten von 25 bis 35 Euro sollten von den MieterInnen getragen werden. Der Mieterverein machte uns auf die Möglichkeit eines Widerspruchs aufmerksam.“ Das war im Sommer dieses Jahres. Unabhängig von einander hatten die beiden den Impuls, den Frust in der Siedlung zu bündeln und die insgesamt 62 Parteien mit einer Stimme in der Kommunikation mit Vivawest zu vertreten. Jede der beiden sprach Nachbarinnen und Nachbarn an, um für den Widerspruch zu werben, dabei lernte man sich kennen. Eigentlich ist es wirklich schön hier. Der Regenpfeiferweg im Dortmunder Stadtteil Kleinholthausen ist eine kleine Sackgasse: kein Durchgangsverkehr, viel Grünflächen zwischen den Häuserzeilen, jede Menge alter Baumbestand. Doch Vivawest modernisiert hier seit vielen Monaten die klassischen Mietshäuser der Wirtschaftswunderzeit. Rund um die Gebäude sieht man Baufahrzeuge, Baumaterialien und nicht abgeschlossene Arbeiten. Ein Zustand, der MieterInnen nervt. Vor allen Dingen, wenn der Eindruck entsteht, dass diese Arbeiten einfach nicht zum Abschluss kommen. Kleiner Auslöser „Es ist die schlechte und intransparente Kommunikation, es sind die im Detail wenig durchdachten und oft schlecht ausgeführten Maßnahmen und der Dreck, der „Wichtig war, dass wir von Anfang an den Kontakt zum Mieterverein gesucht haben. Schließlich hat man dort Erfahrungen, was es alles zu berücksichtigen gibt, wenn man eine Mieterinitiative gründen möchte“, sagt Andrea Lennardt. Und ihre Mitstreiterin ergänzt: „Außerdem ist es ein wichtiges Signal an die Nachbarinnen und Nachbarn, dass wir es wirklich ernst meinen und nicht nur eine tolle Idee im Kopf haben, die dann aber weder eine rechtliche Grundlage noch Hand und Fuß hat.“ Großer Zuspruch Gesagt, getan. Innerhalb von ein paar Wochen organisierten sie eine erste MieterInnenversammlung, bei der auch Mietervereinssprecher Markus Roeser anwesend war. Mehr als die Hälfte der 62 Mietparteien waren anwesend. Der Mal sind es falsche Betriebskostenabrechnungen, mal ausufernde Modernisierungsmaßnahmen, mal eine generelle Unzufriedenheit über den Zustand des eigenen Wohnumfeldes. Die Auslöser warum sich MieterInnen in Initiativen zusammenschließen sind vielfältig. Ein Grund wird aber fast immer genannt: Gemeinsam ist man stärker. Fotos: mik Eigentlich könnte man hier im Regenpfeiferweg gut und ruhig wohnen. Eigentlich ... Neu gegründete Mieterinitiative Nichts zu tun ist keine Option
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